Semestertreffen 2024

Es Geschichtle

von Edwin Griebel

Dieses Mal erwartet uns ein besonderes Hotel – der ehemalige Knast von Amberg. Das Gefängnis mit seinem speziellen Ambiente und der historischen Bedeutung wurde jahrelang zum Hotel Fronfeste umgebaut.

Wir sind angereist mit der Vorfreude alle Semestertreffler, -innen wieder zu sehen beim Semestertreffen 2024!

Beim Eintritt in das Hotel Fronfeste empfängt uns eine schwere Eichentüre mit historischen Beschlägen. Der Reihe nach werden die Zellen den Personen zugeteilt. Ein etwas mulmiges Gefühl begleitet uns auf den kalt wirkenden Gängen zu den Zellen. Mit unseren Zellenschlüsseln schließen wir selbst die schweren Türen auf. Beruhigend, die Selbständigkeit und Freiheit bleibt. Jede Zelle ist individuell und geschmackvoll eingerichtet. Eine gewisse Kühle herrscht trotzdem im nüchternen Zellenambiente vor.

Kaum eingecheckt heißt es aufzubrechen. Über den historischen Paradeplatz und den Marktplatz mit der mächtigen Basilika St. Martin streben wir der Schloderer Bräu zu. In einer gemütlichen Ecke finden wir unseren Platz mit Blick auf den Braukessel. Selbst gebrautes Bier vom Schloderer wartet auf uns. Die reichliche Bier- und Speisenauswahl benötigt Zeit bis alle ihr Getränk und Essen gefunden haben. Alternativ könnten wir auf Brot und Wasser in unseren Zellen ausweichen. Umso mehr genießen wir deshalb das Abendessen in trauter Biereckenrunde. Frohgelaunt werden die zahlreichen News und Geschichten seit dem letzten Jahr im Laufe des Abends ausgetauscht.

Regen begrüßt uns am nächsten Morgen. Mit Schirm und wetterfester Kleidung machen wir uns auf den Weg durch den Stadtgraben. Hier begleiten uns Informationen zu und über Amberg bis wir die Vils erreichen. Am Bootsanlegeplatz warten wir bei unangenehmer Regenwetterkälte geduldig auf die Bootsfahrt. Nach einer Weile kommt das Boot auf der sanft dahinfließenden Vils angefahren. Schnell lernen wir, dass dies kein Boot, sondern eine Plätte ist wegen des flachen Schiffbodens. Eine Stadtführung der besonderen Art startet bei noch unangenehmen Regen. Informationen, geschicklich wie aktuell über Amberg umrahmen die Plättenfahrt bis zur Drahthammerbrücke. Hier steigen wir aus. Jetzt sind wir auf Walter und Elke mit ihren Ortskenntnissen angewiesen und genießen den Fußweg entlang der Vils durch nasse Wiesen. Wir überqueren die Vils und gelangen zum Piratenspielplatz. Der kindliche Spieltrieb kommt bei dem einen oder der anderen zum Vorschein. Das Floß wird gerne zur erfolgreichen Überquerung der Wasserfläche genutzt.

Die Rast passt und endlich kommt der gut gereifte „Sälzer Saaletal Dialog Quittenschnaps“ zum Einsatz. Klaus strahlt, Uli packt gekonnt die mitgebrachten Wanderschnapsgläser aus. Klaus schenkt sicher ein und wir genießen jeden Tropfen. Der langsam aufkommende Hunger treibt uns weiter Richtung Innenstadt. Wir landen beim „Das Notstain“. Eine besondere Speisenkarte überrascht uns. Die Vorfreude steigt und wird durch das köstliche Essen belohnt. Damit hatte niemand gerechnet.

Satt und gestärkt mit etwas Müdigkeit in den Knochen brechen wir auf. Höhenmeter stehen auf dem Programm. Nicht besonders weit, dafür teilweise recht steil führt uns der Stufenweg hinauf zum Franziskaner Kloster Maria Hilf. Auf den Stufen der barocken Wallfahrtskirche Maria Hilf genießen wir den imposanten Blick auf Amberg und besuchen die Wallfahrtskirche. Über einen Waldsteig gelangen wir in die laute Umgebung am Bahnhof zurück.

Individuelle Gestaltung steht für den weiteren Nachmittag an bei Kaffee & Kuchen für die einen, Schafkopfspielen in trauter, vermisster Runde für die anderen oder für Dritte heißt es einfach die Füße hochlegen.

Der Abend startet im Steakhaus Kupferpfandl. Im herrlichen Ambiente lassen wir uns die Köstlichkeiten schmecken bevor der Abend in der Fronfeste fröhlich ausklingt.


Sonntagmorgen. Sonnenschein. Herrliches Frühstück. Was willst du mehr.
Im Hintergrund leuchten die Augen von Elke. Sie wirkt besonders fröhlich, ist emsig unterwegs und dabei leicht angespannt. Was läuft? Elkes Höhepunkt naht. Knastkleidung erreicht die Runde und verschmitzt übernimmt Walter die Verteilung. Wir dürfen uns als Knastbrüder und -schwestern verkleiden. Welch ein Anblick. Ambiente und Kleidung passen endlich zusammen. Perfekt. Wir kommen kaum aus dem Lachen heraus. Das Aufstellen für das Fotoshooting wird gekonnt arrangiert und schon ist das Knastverkleidungsfoto erstellt. Welch ein Spaß! Diese Überraschung ist absolut gelungen.

Weiter geht es im Programm. Draußen vor der großen Tür wartet die nächste Überraschung. Eine „Gefängniswärterin“ will uns durch ihre Stadt führen und hat so manchen lockeren Spruch zur Einstimmung parat. Die lockeren Sprüche bleiben und begleiten uns gekonnt durch Amberg. Es gibt viel Spannendes zu erzählen und anzuschauen zur Geschichte und Gegenwart. Nach kurzweiligen zwei Stunden gelangen wir zurück zur Fronfeste. Ein leckeres Mittagessen stärkt uns dort für die anstehende Heimfahrt, die wir nach herzlichsten Verabschiedungsszenen antreten.

Wir sagen herzlichen Dank an Elke und Walter für die pfiffige Übernachtungsidee und das tolle Programm für das Semestertreffen 2024.