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2016

23. bis 25. September 2016

Ort

Rothenburg ob der Tauber
Hotel und Weingut Glocke

Organisation

Uli und Steffi

Es Geschichtle

von Edwin Griebel

Rätselauflösendes mineralstoffreiches Semestertreffen 2016

Da hatte sich der Organisator des Semestertreffens 2016 doch einiges einfallen lassen. Das kann schon einmal verraten werden. Im Vorfeld war einiges gelaufen und hatte die eh schon strapazierten berufsgestressten Gehirnzellen auf originelle Art und Weise gefordert den Ort des nächsten Treffens ausfindig zu machen. Hierzu hatte sich Uli ein 6 Schritte Rätsel ausgedacht, das das breite Wissen und die Geduld der Semestertreffler forderte. Dass die Lösung ausgeklügelt war, stellte sich schnell heraus. Der Ort war der bestmögliche geometrische Mittelpunkt der Wohnorte aller Semestertreffler - Rothenburg ob der Tauber.

So trafen wir uns dann schließlich alle glücklich mitten im Stadtzentrum des alt ehrwürdigen Rothenburg. Als bezaubernden Treffpunkt hatte sich Uli das hübsche feine Hotel Glocke mit eigenem Weingut ausgesucht. Nach angenehmer Anreise nahmen wir gleich ein Bad im Nachmittagstrubel der Touristenhochburg. Es gelang uns unseren Weg mitten durch die Vielzahl der fotografierenden Besuchernationalitäten zu bahnen. Um 17:00 Uhr wurde es mit einem Mal deutlich ruhiger. Der Tagestouristenstrom versiegte und es kehrte Ruhe in den schmalen Gassen ein. Beim gemeinsamen Abendessen in den gemütlichen Stuben der Glocke genoss jeder die Ruhe des Zusammenseins in bekannter Runde. News aus den Familien, den Urlauben und dem beruflichen Umfeld füllten die Zeit rasch aus.

Dann galt es auch schon zum ersten Event aufzubrechen. Launig trafen wir den Nachtwächter von Rothenburg, der gekonnt, witzig, aufklärend und gemäßigten Schrittes uns die Rothenburger Nacht näher brachte. Eingebettet beim Nachtwächterrundgang wurden Geschichten zu und aus Rothenburg. So entdeckten wir das nächtliche Städtchen und so manche dunkle Ecke, aber auch die Schönheiten einer verwinkelten Nacht in den Gassen.

Ein Schoppen - in Franken ein Viertel Wein - schloss den Abend in geselliger Runde ab.

Der nächste Morgen versprach uns güldenes Herbstwetter. Nach dem Frühstück sollte es auch direkt losgehen mit der Weinbergbegehung. Vor dem Hotel trafen wir einen Mann in blauer Winzerkleidung etwas unmotiviert dreinschauend. Was das wohl werden wird? Die Frage stand vielen auf der Stirn geschrieben. Los ging es in der morgendlichen Frische hinauf auf den Marktplatz zum Rathaus mit ersten geschichtsträchtigen Erzählungen rund um Rothenburg. Weiter im gemächlichen Schritt ging es Richtung Stadtmauer zum Burggarten mit seinem Aussichtpunkt in das Taubertal. Jetzt blitzte das erste Mal der trockene fränkische Humor unseres Weinfachkenners Albert Thürauf auf und zog mit seinen Erzählungen rund um den Weinbau und über sein Weingut seinen Bann auf sich. Wir staunten nicht schlecht. Fragen wurden gekonnt ironisch mit herausfordernder offener Antwort in den Teilnehmerkreis gestellt. Die Art und der trockene Humor kam uns doch irgendwie bekannt vor. War da der kabarettistische Zwillingsbruder von Matthias Egersdörfer (Kabarettist/Comedian Nürnberger Umland) als Winzer und Kellermeister unter uns?

Heiter zog es uns in Richtung Weinsteige unterhalb der Stadtmauer mit tollem Blick auf die unhörbar dahinplätschernde Tauber. Wer hätte dieses Weinschätzchen in Rothenburg vermutet? Es stellte sich schnell heraus, dass die Hänge am Südhang früher alle dem Weinbau dienten. Mit der Zeit verwahrlosten diese immer stärker und wurden von Grünzeug und Gebüsch überwuchert. Sehr zum Missfallen unseres Fachkenners Thürauf, der dort sinnvoller Weise lieber den mineralstoffreichen Taubertal Weinanbau sehen würde und so einen wertvollen genussreichen Beitrag zur Gesundheit der Menschen liefern könnte. Familie Thürauf rodete den verwahrlosten Weinberg und ermöglichte so wieder den Weinanbau. Dort genießen heute circa 80 alte Weinsorten ihre Jugend und die besondere Höhenlage am Taubertal Südwesthang. Mit diesen versteht es das Weingut Glocke auf behutsame Art und Weise die besondere klimatische Situation des Taubertales zu nutzen um diese in prägnante Weinpersönlichkeiten auszubauen. Die Einladung zum Weintraubennaschen von den teilweise unbekannten Rebsorten nahmen wir gerne an. Die abgezupften Weintraubennaschereinen weckten und sensibilisierten die Sinne für die bevorstehende Weinprobe. Wie wird uns wohl der sogenannte Mischsatz aus all diesen Rebensorten munden? Herr Thürauf weckte in uns die Lust nun endlich das Ergebnis und die Weinpersönlichkeiten des Weinberges kennenzulernen. Noch einige wenige Schritte und die Weinprobe im Holzfasskeller begann. Witzig humorige Hinführungen begleiteten die Weinverkostung. Immerhin lernten wir, dass mehr als 400 Mineralien den Wein begleiten; da kommt doch kein noch so tolles Mineralwasser heran. Auch der Mischsatz Jahrgang 2014 gefiel unseren Geruchs- und Geschmacksknospen mit seinem unverstellten Charakter der zuvor selbst gekosteten 80 Traubensorten. Der weinselige Mineraltrank oder war es der mineralreiche Weintrank tat uns alle mächtig gut.

Humorig trocken endete der gelungene Vormittag und manche(r) Teilnehmer(in) stellte fest, dass das Weindefizit des Jahres an einem Vormittag schnell ausgeglichen wurde.

Heiter ging es hinunter ins Taubertal zur Einkehr in die Wiesenwirtschaft Unter den Linden. Nach der Mittagspause schloss sich dann die obligatorische Wanderung an. Gemeinsam gesellig unterwegs ging es durch die Taubertalnatur und wir nutzten die Zeit für Gespräche über Gott und die Welt.

Den Spätnachmittag gestaltete jeder für sich persönlich. Das Abendessen brachte alle an den gemeinsamen Tisch. Nach dem Abendessen krönte Uli dann die Sieger des vorausgegangenen Anreiserätsels. Geschichten, wie Ergebnisse ermittelt wurden begleiteten die Prämierung des fränkischen Semestertreffen Dreigestirns mit Rätselkönig Hubert von Brendlorenzen, hartnäckig gefolgt von Rätselprinz Klaus von Salz und als dritten im Bunde von Rätselherzog Reinhard von Schwebheim. Genussvoll begossen wir das Dreigestirn mit den am Vormittag hart erarbeiteten Weinkenntnissen.

Der Sonntagmorgen empfing uns zum Abschiedsfrühstück in den Gasträumen der Glocke. Glücklich und dankbar für die Organisation des genussvollen Semestertreffens stand die Verabschiedung schneller bevor als wir erahnen konnten. Halt, fehlte da nicht etwas? Gutgelaunt wurde dann noch das wichtige jährliche Abschlussfoto gezaubert. Mit vielen Wünschen und Grüßen an die Familien verließen wir das touristisch erwachte Rothenburg.

Danke für die tolle Idee und Organisation an Uli und Steffi!







Warum Rothenburg ob der Tauber?
Ganz einfach: es sollte ein Ort gefunden werden, der ungefähr in der Mitte aller Semestertreffen Teilnehmer liegt und damit die Anfahrt für alle erträglich gestaltet :-)