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2005

16. bis 18. September 2005

Ort

CVJM-Burg Wernfels

Organisation

Christel und Jürgen

Informationen


Direkter Link zur Burg Wernfels



Es Geschichtle: Burgfest der 'Semestertreffler' auf BURG WERNFELS im Fränkischen Seenland

von Edwin Griebel

Bereits bei der Anfahrt konnte die majestätische Burganlage erblickt und bewundert werden. Die märchenhafte ruhige, ja stille fränkische Landschaft breitete den Weg aus für die königliche Anfahrt der blechernen Straßenkutschen der Jetztzeit like BMW, Opel, Ford, Audi oder den französisch eleganten Fahrzeugen wie Renault und Peugeot. Die Edelkutschen mit ihren semesteradeligen Fahrgästen erreichten standesgemäß die stolz erhabene Burg Wernfels. Edelmann Roland von Röhrmoos entschied sich hoch zu Stahlross auf BMW anzureisen.

Bereits am späten Nachmittag traf das Geschlecht der von Lutz von und zu Rückersdorf („Aber dass ihr mier fei des richdige Rüggersdorf nennt, nämlich dess, wo der Nernnberger Glub-Bresidend wohnd“) ein. Danach gesellten sich die Geschlechter der Herzogs von Johannesberg, Söders von Brendlorenzen, Dreschers von Ebern (Elke musste ohne ihren Gemahl Walter alles durchstehen, da dieser sich lieber mit japanischer Motorradtechnik auseinandersetzte) hinzu.

Das Geschlecht der Hettrichs von Röhrmoos wurde alleinig durch Edelmann Roland vertreten, dafür reisten die Schlossherren der Hohms von und zu Erbach mit voller Frauen-Power an.

Den Reigen der Semesteradeligen schließen die Geschlechter der Weigands von Schwebheim, Wolfs von Holzgerlingen und derer auf kaiserlichen Ursprungs (Kaiser Karl der Große schloss unter der Linde zu Salz den Frieden mit den Sachsen im Jahre 879) zurückgehenden Wurzeln mit den Familien Rüster von Salce und Griebel von Salce ab.

Beim Großen Empfang durch Burgherrin Christl von Rückersdorf und zu Burg Wernfels, ihr Gemahl konnte sich zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht so recht von seinen Geldgeschäften trennen, freuten sich die extra mitgereisten jungen Burgfräuleins und die prachtvoll gestylten jungen Burschen der verschiedenen Geschlechter besonders darauf sich wieder zu sehen.

Der Samstagmorgen war geprägt mit dem Herrichten von Schusters Rappen und den intensiven ausdauernden Frühgesprächen der Semesteradeligen beim Einnehmen des morgendlichen Mahles. Nach Zusammentrommeln des Jungvolkes und das tröpfchenweise Eintreffen des restlichen Hofstaates machte sich der versammelte Semesterhofstaat auf, die herrlich fränkische Umgebung zu erkunden. Zunächst konnte in einer Ehrenrunde die majestätisch thronende Burg von verschiedenen Seiten bewundert werden, bevor sich die lustige Semesterschar auf dem Weg nach Spalt begab. Nach Durchschreiten des berühmten Hopfenanbauortes Spalt ging es stark bergan. Das forsche Jungvolk erklomm rasch den herrlichen Anstieg hinauf nach Massendorf. Ermattet erreichte der Hofstaat eine kleine heimelige fränkische Schenke mitten im Ort. Dort labten sich am frühen Tage Feuerwehrleute nach getanem Einsatz an frischer Hopfenkaltschale. Manch einer der Semesteradeligen konnte sich des Anblicks des süffigen Getränkes nicht erwehren und genoss bei Kloß mit Soß, Spanferkel und vielen anderen fränkischen Köstlichkeiten selbst ein frisches Bier. Nach reichlichem Sattessen trat der wandernde Semesterhofstaat den Rückmarsch an, um über Beerbach in die stattliche Burg Wernfels zurück zu gelangen.

Am Abend nach dem Rittermahl mit Schnitzel und Grünzeug angereichert mit gar köstlichen Erdäpfeln traf sich die Gesellschaft in trauter Runde in den oberen Kemenaten zu geselligem Spiel und Spaß oder einfach zum Geschichtenerzählen und –hören. Der Burgherr Jürgen von Rückersdorf gar selbst griff zur Quetsche (Disharmonische Ziehharmonika), um mit dem gesamten Hofstaat die nachfolgenden spontanen Liedzeilen gemeinsam nach der Melodei „Die alten Rittersleut“ zu singen.

Die Strophen aus der Feder von Hubert von Brendlorenzen:

Einstmals dort in den Hörsälen,Acht Semester lang erprobten,
taten sich die Ritter quälen,sie ihr Können und gelobten,
E8N heißt der Verein,sich zu treffen fromm und frei,
der heut hier gibt ein Stelldichein.wenn mal vorbei die Schinderei.

Jährlich trifft sich nun die Truppe,Bruder Kaul erhielt zum Feste,
mehr und mehr wuchs an die Gruppe,von den Rittern nur das Beste,
Kindersegen ward beschert,doch als er fühlte mit der Hand,
den Rittern so wie sie's begehrt.bekam er eine drauf gebrannt.

Auch Herzog Uli von Johannesberg ergriff die Dichtkunst und verfasste folgende Zeilen:

Christl lädt zum Treffen ein,Im vierten Stock lassen wir uns überraschen,
eine Burg, das muss es sein,Bier gibt es nur in Flaschen,
alle folgen ihrem Ruf,die Elvira sagt das machen wir,
kämpfen sich den Burgberg ruff.Hubert spring! Hol mir ein Bier.

Da ließ sich der edle Rittersmann Reinhard von Schwebheim nicht lumpen und fabulierte:

Mittag's ist der Hunger groß,Wandeltrepp' ist steil und hoch,
es gibt Sau mit Kloß und Soß,schnaufen tu'mer immer noch,
dazu ein Bier vom Brauer Spalter,säuft einer dann hier obn zu viel,
gleich geht's dir wieder besser Alter.haut's n nunner mit Gebrüll.

Die Burg die ist ein frommes Haus,Schnaps, Likör und Federweißen,
denn kommst vom Wandern du nach Haus,Elke tut es uns beweisen:
ergötzt man dich mit Sphärenklang,Manchmal geht's auch ohne Walter,
"Halleluja"- stundenlang.lass es dir gut gehn, Alter

Am Sonntagmorgen stand dann das jährliche Ablichten der Semestertreffler auf digitalen Speichermedien mit vorgeschalteten Linsenobjekten im Vordergrund des Geschehens. Fein herausgeputzt trafen sich alle Semesteradeligen einschließlich des Jungvolkes im Innenhof unterhalb des Palas der weit über die Lande sichtbaren Burganlage. Zufrieden und sichtlich heiter traten einige die Heimreise in ihren von fremder Kraft getriebenen Kutschen an. Ein Großteil erkundete den nahe gelegenen Großen Brombachsee bei herrlichem Erholungswetter zum Abschluss des jährlichen Semestertreffens.